Über mich
- Rechtsanwältin, Dozentin Medizinrecht am Fachbereich Gesundheit, THM Gießen-Friedberg-Fulda
- Geschäftsführerin einer GmbH
- FDP-Politikerin, Kandidatin zur Europawahl 2019
Marburg
Stadt & Land
Marburg und seine Umgebung sind von großer Vielfalt geprägt. Hier, wie andernorts auch, findet sich das gelebte Europa in kleinerem Umfang. Menschen außerhalb der Ballungsgebiete müssen meines Erachtens anpassungsfähiger und ideenreicher sein. Mangelsituationen gehören oft zu den täglichen Herausforderungen, auf die nur Improvisation die einzige Antwort ist. Hierbei wird aber von Hause aus stets die Nachhaltigkeit im Blick gehalten. Die Balance zwischen Fortschritt und Natur ist den Menschen in ländlichen Gebieten quasi in den Genen mitgegeben, um langfristig ihr Überleben zu sichern. Hierbei spielen für die Aufrechterhaltung dieses Balanceakts auf der wirtschaftlichen Ebene, die vielen landwirtschaftlichen, aber auch und besonders die Handwerksbetriebe und im ehrenamtlichen Bereich die Vielfalt an Vereinen, eine ganz entscheidende Rolle!
Lokale Hidden Champions
Dieser Begriff spiegelt in seiner Bedeutung sehr gut die Situation in ländlicher Region wider. Diese verborgenen Gewinner, der klein- bis mittelständischen Unternehmen, die in Europa oder teils auf dem Weltmarkt mit ihrem Nischensegment führend sind, bleiben oft lautlos, trotz ihrer Aktivitäten. Hier, im ländlichen Raum, finden sie oft ihren Nährboden, auf dem sie die Idee mit einem solchen Nischensegment, etwa als Start Up, umsetzen können. Aus meiner Sicht sind das die echten Helden des Unternehmertums. Sie haben eine Vision und ziehen dies bis zum Erfolg durch, trotz aller Hürden. Zuletzt sind sie ein Gewinn für die Region und das Land, sie sind meist gefragte und sehr soziale Arbeitgeber, begehrte Steuerzahler und auch Mäzene für vielerlei heimische Projekte vor Ort. Für solche Unternehmen ist die ländliche Region auch eine Chance im Sinne einer win-win Situation. Wenn die Infrastruktur im Sinne der Digitalen Technik und der Verkehrswege gegeben ist, dann ist eine solche Region unschlagbar. Man kann hohe Kostenreduzierung bei den Unternehmen und Lebensqualität, bei günstigem Wohnraum, wohnortnahem und damit umweltverträglichem Arbeitsplatz, arbeitsplatznaher Kinderbetreuung, mit gutem Auskommen, für die Arbeitnehmer, verbinden.
Hochschulstandort
Eine Universität, eine Stätte nicht nur des Denkens, sondern des Vordenkens, prägt nicht nur eine Stadt, sondern ist Teil von ihr! Die Stadt Marburg blickt auf eine jahrhundertealte Tradition von wissenschaftlichem internationalen Austausch zurück und dies bis heute. Dies betrifft alle Disziplinen und die meisten europäischen und auch außereuropäischen Länder. Die Gelehrten Marburgs hatten regen Kontakt etwa mit den berühmten Zentren der Wissenschaften, wie Padua und Bologna. Nicht zu vergessen sind auch die Kontakte in die Länder Osteuropas, die durch das Institut für Osteuropäische Wissenschaften in Marburg lange Zeit intensiv betrieben wurden und zum gegenseitigen Verständnis und zu sachlicher Aufklärung in hohem Maße bis heute beitrugen. Viele berühmte Persönlichkeiten haben es als „must“ angesehen, schon in frühen Zeiten im Rahmen ihrer Wissenschaften an der alma mater von Marburg zu studieren oder zu lehren. In unserer Region gibt es genügend Beispiele, wie Wissenschaftler ihr Unternehmertum mit Mut und Überzeugung in einer schlichten Garage oder im Pferdestall begonnen haben, wie etwa Ernst Leitz oder Emil von Behring. Aber auch die Gebrüder Grimm mussten sich als Studenten mit wenig finanzieller Ausstattung begnügen. Stattdessen werden heute solche Erfolgsgeschichten eher aus Ländern wie Indien erzählt. Marburg ist in seiner ganzen Hochschulgeschichte immer wieder Beispiel dafür geworden, dass es als Ort, der mit seiner Universität zum Austausch von Wissen beiträgt, am Ende mit die Quelle von Erfindergeist und Wohlstand für eine ganze Region bilden kann.